NFS, die unendliche Geschichte

Vielleicht könnte man bei LInux auch sagen: NFS, die unendlich dämliche Geschichte.

Der Admin an und für sich ist leidensfähig, wenn er alt ist, sonst wird er als Admin nicht alt. Einen Sun NFS-Server kann man ruhig booten und danach läuft alles weiter, aber Sun gibt’s nicht mehr. Einen Linux NFS-Server kann auch auch booten, loggt sich danach ein, startet „exportfs -f“ und ab dem Moment läuft auch wieder alles weiter. Aus irgendeinem Grund tut’s das nicht automatisch im Startskript des NFS-Servers. Man muss das später machen. Ansonsten melden die Clients „stale file handle“, und sofern es Linux-Clients sind, hilft weder ein umount (schon deswegen, weil es auch mit -f nicht geht) und auch kein reboot. Also wie gesagt, man weiss das ja.

Und deswegen hat man sich was Neues einfallen lassen: Der rpc.nfsd schaltet in seiner aktuellen Version per default kein NFSv2 mehr ein, was nicht im Manual steht. Wenn man nur genug sucht, sieht man das in /proc/fs/nfsd/versions. Linux andererseits mountet per default alles mit NFSv2, insbesondere das rootfs bei plattenlosen Systemen. Tut man nichts, geht einfach gar nichts mehr, aber ohne irgendeine Fehlermeldung. rpc.mountd hat damit nämlich keine Probleme. Der Kernel kann an sich ja NFSv2, es ist halt nur nicht aktiv.

Die Distributionsentwickler haben das freilich schon gemerkt: Die starten den Kernel mit einem miniroot Image und mounten dann das rootfs aus einem laufenden System heraus. Ein „-V 2“ beim Start des NFS-Servers oder ein „,vers=3“ im rootpath hätte es auch getan. Andererseits wird es mit dem miniroot Image erheblich komplexer, was man (nicht nur bei Linux) gerne Fortschritt nennt.

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